(Teil 3) Japan einmal mit eigenen Augen sehen: Kansai-Trip

Um 9 Uhr ging die Ansage wie erwartet in jeder einzelnen Kabine los. Die Nacht war so heftig, dass ich tatsächlich überhaupt einmal locker 30 Minuten brauchte, um mich aus meiner Kabine zu schleppen. Das 7 stöckige Kapselhotel hatte in der obersten Etage ein traditionelles, wenn auch kleines japanisches Bad. Dieses Bad bestand aus an den Wänden links und rechts angebrachten Duschhähnen vor welchen man sich sitzend auf einem Hocker abduschen konnte. Seife gabs vor Ort. Ich war überrascht wie sauber alles trotz des hohen Gästeaufkommens war. Als ich zurück zu meiner Kabine kam, hatte ich noch 10 Minuten. Schnell Zähneputzen, und raus in den sonnigen Samstagvormittag.

Ich holte mir ein paar Reisbällchen gefüllt mit Thunfisch als Frühstück bei Family Mart, als ich zwei Norweger in einem Park, ebenfalls ihr Frühstück zu sich nehmend, entdeckte, und setzte mich zu ihnen. Ich plauderte mit den Beiden, die mich bedingt durch die Hektik zuvor im Kapselhotel nur flüchtig begrüßt hatten. Die beiden erzählten mir, dass sie sich in der Mitte einer Asien-Austrialien Reise befanden. Per Anhalter reisten sie bereits durch China. Nun war Japan dran. Danach wollten sie die australische Küste mit einem Leihauto abfahren um die Reise dann in Thailand zu beenden. Dank Web 2.0 und Diensten wie Facebook, man möge zu ihnen stehen wie man möchte, hatte ich die letzten 2 Monate über tolle Fotos und Schnappschüsse von den Beiden die sie bei ihrer Reise machten. Manchmal kann die Welt richtig klein sein!
Kaiyukan

Ich hatte mich um 12 Uhr mit meinen beiden Freunden aus Wien verabredet. Der Plan lautete, das Kaiyūkan Aquarium in Osaka zu besuchen. Dieses war uns aber einfach zu teuer, und so begnügten wir uns damit, uns das Gebäude von außen anzusehen und beschlossen, nach Shinsaibashi in den Süden Osakas zu gehen um uns dort einen japanischen Markt anzusehen. Es war einfach verrückt. Verrückter und lauter als in Korea, und das obwohl mich die berühmte Seouler Einkaufstrasse "Myeongdong" bereits umgehauen hatte. Überall Geschäfte, Essen, Spielhallen. Wir ließen es uns dann auch nicht nehmen, und gingen in eine dieser Spielhallen um etwas zu zocken und um Gruppenfotos in einer der verrückten Fotoautomaten zu schiessen.




Ein Himmel für Fans der
japanischen Unterhaltungskultur
Schlagzeugwettbewerb!
Der Markt

Wonder Cat Kostüm











































Wir nahmen uns jedoch Zeit um uns alles genau anzusehen, daher hatte ich auch etwas Zeit um mich von meiner letzten Nacht zu erholen. Heute war außerdem der Tag, an dem ich zum ersten Mal den Geschmack einer Götterspeise (nein, nicht DER Götterspeise) kosten Durfte: japanische Ramen. Japanische Ramen unterscheidet sich meiner Ansicht nach im Geschmack essentiell von koreanischer Ramyeon. Meine Ramen war beispielweise etwas dickflüssiger und nicht scharf. Mein japanischer Freund meinte dass diese Ramen vor allem im Winter bei Japanern sehr beliebt sei. Das Ding war so gut, dass ich es nichtmal geschafft habe meine Kamera auszupacken...

So trödelten und unterhielten wir uns bis in die Nachmittagsstunden. Ich musste allerdings recht bald aufbrechen um in meinem für Samstag und Sonntag gebuchten Hostel einzuchecken. Das Hostel war nördlich, und damit etwa eine Stunde mit der Ubahn von Shinsaibashi entfernt gelegen. Das Hostel war relativ einfach zu finden. Mittlerweile hatte ich mich ja auch schon an die japanische U-Bahn gehwöhnt. Dachte ich zu diesem Zeitpunkt jedenfalls.


Im Hostel angekommen dachte ich nun endlich ein wenig ausrasten zu können, ein- bis zwei Stunden zu schlafen und mich dann wieder mit meinen Freunden zu treffen. Am Sonntag sollte es dann nach Kyoto gehen. Doch so einfach sollte es nicht sein. Die nette junge Dame an der Rezeption war etwas verwundert als sie meinen namen las. "Aber sie habe doch für November reserviert? Ich war schockiert. "Es tut mir leid, wir haben leider keine freien Betten mehr". Aber noch bevor ich etwas sagen konnte, fing sie an ein alternativ-Hostel für mich zu suchen, rief dort an und fragte ob noch ein Platz frei sei. Das Hostel lag zwar nicht unbedingt Zentral, aber es hatte gute Bewertungen, den selben Preis wie dieses Hostel, und es war noch ein Platz frei.


Also marschierte ich dort hin. Sehr ruhige Gegend. An der Rezeption ein kurzer Schreck: "Wir sind heute Nacht ziemlich voll". Nach kurzer Pause: "Aber, folgen Sie mir." Ich bekam ein kleines, wenn auch nettes Einzelzimmer zum selben Preis wie das 8-Bett Zimmer. Mein Abend war gerettet. Es war zu diesem Zeitpunkt bedingt durch meinen Fehler auch schon zu spät um meine Freunde zu treffen, so erkundete ich noch ein wenig die Umgebung, holte mir was zu Essen, und ging auch recht bald schlafen, denn am Sonntag morgen sollte es nach Kyoto gehen, wo ich endlich meine alte Freundin Reika treffen sollte, die ich 2011 in Korea kennen lernte. Ein lustiges Detail am Rande: Ich fand eher durch zufall heraus, dass die Besitzer des Hostels Koreaner sind die in Japan leben. Der Vater meinte, er habe noch nie mit einem Weißen auf Koreanisch gesprochen. Die Großmutter hatte das auch noch nicht erlebt.

Für die die es bis hier her geschafft haben, gibt es eine kleine Belohnung. Ich habe ein paar Videoschnipsel des Trips auf Video festgehalten und zusammen geschnitten. Dieses Video stellt recht gut meinen Eindruck von Japan dar.

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