Verkehrswahnsinn in Vilnius

Der tägliche Wahnsinn auf Vilnius' Straßen hat sich in seinem Ausmaß nun auch statistisch beweisen lassen. Denn laut Eurostat ist Vilnius in der Rangliste der Städte mit den meisten Autos per Einwohner auf dem siebten Platz. Auf 1000 Einwohner kommen 618 Fahrzeuge. Auf den vorderen Plätzen befinden sich "Ruheoasen" wie Athen und Rom.

Bereits als ich meine ersten Wochen in Vilnius verbracht hatte, entgegnete ich meinen litauischen Freunden oft, dass "Litauen wohl mehr Autos als Einwohner habe". Nicht ganz, aber fast.

Das Auto ist in Litauen immer noch ein Statussymbol. Wer auch nur irgendwie kann, macht mit 18 den Führerschein. Auf der Straße sieht man alles, vom sündteuren Porsche, über den fünf Jahre alten BMW Unfallwagen aus Deutschland (und in Litauen wieder repariert), bis hin zu alten Rostbüchsen, die vor lauter Brummen aus dem Auspuff beinahe auseinander fallen.

Worauf ich hinaus will? Diese Stadt hat ein Autoproblem. Denn ihre Straßen waren nie für diese Masse an Autoverkehr konzipiert. Das merkt man spätestens dann, wenn der Bus, der eigentlich eine eigene Busspur hat, im täglichen Verkehrswahnsinn steckenbleibt. Da kann die tägliche Reise gut auch gerne mal doppelt so lange dauern.

Dabei sind die Öffi Fahrkarten gar nicht so billig. 90 Litas, also etwa 26 Euro kostest dieses im Monat. Zur Erinnerung: Die Jahreskarte der öffentlichen Verkehrsmittel in Wien kostet umgerechnet 30 Euro im Monat.  Straßenbahnen, oder gar ein U-Bahnnetz gibt es in Vilnius nicht.

Das Problem ist der Stadtverwaltung aber bewusst. Seit 2013 gibt es deswegen Leihfahrräder in der Innenstadt. Bleibt zu hoffen, dass das System noch weiter ausgebaut wird.



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