Koreanisch spielend lernen - Es muss nicht immer teuer sein

Eine neue Sprache zu lernen bereitet vielen Kopfschmerzen, wird es doch meist mit dem auswendig Lernen von Grammatik und endlosem pauken vor aufgeschlagenem Textbuch verbunden. Dies führt dann oft dazu, dass man das Lernen einer Sprache frustriert aufgibt und das bereits angeeignete Wissen in Vergessenheit gerät. Das ist schade, denn eine Sprache zu lernen muss nicht immer eine Qual sein, die sich nur auf dem Papier abspielt. Sprache ist mehr als das. Sprache lebt.

Ohne Geld keine Bildung? Irrtum!

Ist man frustriert und sieht keinen Lernfortschritt, erscheint die Resignation und Aufgabe als einfacher Weg aus der Frustrationskrise. Denn ‘ohne Geld in die Hand zu nehmen sei es ja sowieso nicht möglich etwas richtig zu lernen’. So denken und irren sich viele.
Ich denke sogar, dass ein Sprachkurs oder andere kostenspielige Weiterbildungsmöglichkeiten kontraproduktiv wirken können. Sie sind nicht nur teuer, sondern legen einem dadurch, dass man Geld ausgibt um ein gewisses Ergebnis zu erreichen auch noch Erfolgsdruck auf. Eine Sprache erfolgreich zu lernen ist daher nicht zwingend mit Geld verbunden.

Das zur Verfügung stehende nutzen

Eine Sprache ist lebendig. Im Alltag ist es weniger wichtig die Grammatik hundertprozent richtig anzuwenden. Was Menschen in der kommunikativen Interaktion zu allererst bemerken ist die Fähigkeit Verbal zu kommunizieren. Dazu ist natürlich auch ein gewissen Grundgerüst an Grammatik von Nöten. Aber muss man sich diese wirklich über Sachbücher aneignen? Gibt es keine anderen Möglichkeiten? Ich denke die gibt es, und zwar mehr und in größerer Fülle als sich das viele Denken. Die modernen Medien und die Technik machen dies möglich. Der Hauptgedanke um den sich dieser Artikel dreht ist der, eine Sprache (in diesem Fall Koreanisch) spielerisch und ‘nebenbei’, ohne dies bewusst zu merken oder gar davon gestört zu werden, zu erlernen. Ich behaupte also dass es möglich ist, bedeutende Fortschritte zu machen, indem man sein Umfeld, die Dinge mit denen man täglich agiert, ändert. Dinge, die man in seiner Sprache erledigt und zur Routine geworden sind, sollen nun in der Sprache passieren, die man gerne erlernen möchte. Ich möchte hier auch auf die Seite ‘AJATT’ verweisen, die ich vor etwa zwei Jahren gefunden habe und mir den Denkanstoß für diesen Artikel geliefert hat.

Technische Geräte
Ein Weg sich mit der Sprache im Alltag zu konfrontieren ist das Umstellen der Systemsprache deines Mobiltelefons auf Koreanisch. Moderne Telefone von Apple, Microsoft oder mit dem Android-Betriebssystem bieten diese Möglichkeit in den Einstellungen schon seit längerer Zeit an, da diese Geräte in vielen verschiedenen Ländern angeboten werden. Koreanisch konnte ich bei Geräten mit Android bisher immer finden. Auch wenn euch die Menüführung nun Anfangs etwas verwirren könnte, so findet man auf dem Smartphone meist trotzdem alles, was man finden möchte, und zwar auch ohne etwas zu verstehen. Diese Schwierigkeiten werden aber belohnt, denn durch das wiederholte Lesen der Wörter tritt ein schleichender Lerneffekt ein.

Ob Koreanisch...
oder English; gleiche Symbole



 


















Lernkarten (Flashcards)

Zum merken neuer Vokabeln kann man ein Flashkartensystem verwenden. Ich verwende unter Android “AnkiDroid”. Dieses Programm ist nicht nur komplett kostenlos, sondern erlaubt einem nach erfolgreicher Registrierung auch noch seine eigenen Kartensammlungen zu synchronisieren oder Kartenstapel anderer herunter zu laden. Perfekt um sich die Zeit in der U-Bahn mit Sinnvollem zu vertreiben.

Soziale Interaktion

Sprache ist Kultur, und diese erfahrt ihr am besten von Menschen die aus der Kultur stammen, über die ihr mehr lernen wollt. Von ihnen lernt ihr vor allem nicht nur das nackte Vokabular, aber vor allem wie, wann, und in welchen Situationen ihr was möglichst natürlich einsetzt. Sprachschüler die ihr wissen größtenteils aus Büchern beziehen haben oft eine veraltete, manchmal auf Muttersprachler gar merkwürdig wirkende Art zu kommunizieren. Dies ist auf den steten Wandel zurückzuführen, in welchem sich eine Sprache immer befindet. Soziale Interaktion hilft euch also nicht nur neue Freunde kennen zu lernen, sondern eine Sprache in ihrer aktuellsten Form zu lernen.

Medien

Eine Sprache über Filme, Musik, Spiele und ähnliches zu lernen ist ein wohl nicht mehr so geheimer Geheimtipp. Hier gilt das selbe wie für die Konfrontation mit der Fremdsprache über technische Geräte: Auch wenn ihr das meiste nicht versteht, so bleibt über die Zeit doch etwas in eurem Gedächtnis hängen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es mir sehr geholfen hat auf dem Mobiltelefon koreanisches Radio und koreanische Musik zu hören und TV-Streams Online zu sehen sowie am Abend bei einem Computerspiel auf koreanisch zu entspannen.



Dies sind nur wenige von vielen Möglichkeiten die ihr täglich, und zwar absolut kostenfrei anwenden könnt. Die Idee, seine Umgebung, seine Routinen auf eine andere Sprache umzustellen ist nicht neu. Die Seite “All Japanese all the time” führt weitere Möglichkeiten an euch das Sprache Lernen zu vereinfachen. Die dort erklärten Methoden sind auf jede andere Sprache anwendbar. Ihr schafft das!

Kommentare

  1. Hi Mark,
    guter Artikel. Ich lerne auch mit diesen Methoden. Ich lerne Sprachen sehr gerne mit Computerspielen. Leider konnte ich fast keine Koreanischen Spiele finden bis jetzt. Bei Steam gibt es zwar ein paar wenige, die beschränken sich aber auf Koreanischen Text und Menus. Sprachfassungen gibt es eigentlich keine.

    Was spielst du für Spiele? Kaufst du diese vor Ort in Korea?

    Für Koreanisch spezifisch kann ich für den Anfang des Lernens Kindersendungen wie "뽀로로" oder "타요" empfehlen. Für etwas fortgeschrittenere Lerner eignen sich Unterhaltungssendungen wie "우우리 결혼했어요" oder "아빠 어디가" denke ich. Dramas sind natürlich auch sehr interessant, jedoch finde ich sie für den Anfang eher schwerer zu verstehen.

    Auch super ist es alle Programme und Websites die man so tagtäglich benutzt auf Koreanisch umzustellen (oder die Sprache die man lernen möchte). Zum Beispiel den Browser oder Youtube.

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