24.7.2012: Ein neues Abenteuer beginnt

Anmerkung: Ich habe diesen Blog lange nicht mehr aktiv gehalten. Dies wird sich nun ändern, und ich werde nach und nach wieder anfangen hier meine Geschichten niederzuschreiben. Entschuldigt die Verwirrung. Ich beginne hier bewusst mit dem Abenteuer, das ich in diesem Jahr erleben durfte. Ich hoffe dass ich damit nicht nur euch gut unterhalten und die ein oder andere Information geben kann, sondern dass ich dadurch auch wieder über die ein oder andere Sache schmunzeln und an schöne Momente zurückdenken kann.


Geht's wirklich schon wieder nach Korea?

Der Tag schien wie ein ganz normaler zu beginnen. Ich stand recht früh auf, es muss 7 oder 8 gewesen sein. Ich hatte in der Nacht überraschenderweise ausreichend Schlaf bekommen, obwohl ich die Wochen vor diesem Tag doch schon so aufgeregt war. 24.7.2012. Ein Tag auf den ich ein ganzes Weilchen gewartet hatte. Da mein Flug erst am Nachmittag ging, hatte ich am Tag noch Zeit um mich mit meinen engsten Freunden zu treffen um zu Mittag ein letztes Mal anzustoßen. Der Tag war wirklich unglaublich heiß, und ich genoss gemeinsam mit meinen Freunden ein kühles Bier in der Sonne. Nein, es schien wirklich nicht so als würde ich heute in ein Flugzeug steigen das mich über 8000 Kilometer weit weg bringen sollte. Erst als ich ins Auto stieg um mit meiner Mutter zum Flughafen zu fahren wurde mir bewusst dass heute der Tag gekommen war, an dem ich für meine Mühen der letzten Monate belohnt wurde. Und trotzdem: Alles kam mir so bekannt vor, bin ich doch bereits im September 2011 den selben Weg gegangen. Ich will hier die Reise nicht besonders lange ausführen: Ich flog von Wien nach Istanbul, und dann von Istanbul nach Seoul. Die Reise dauerte insgesamt wohl etwas über 12 Stunden. Auch hier war ich von mir selbst überrascht dass ich doch einige Stunden schlafen konnte. Ich denke ich brauche euch aber nicht erzählen dass man als 1,90 Meter-Mensch nie eine leichte Zeit in so einem Transportmittel hat.

So kam ich also nur 8 Monate nachdem ich Korea verlassen hatte wieder nach Seoul. Aber wieso? Ich will euch eine kurze Erklärung geben.

Ich hatte wie geplant, und wie ihr hier teilweise lesen könnt, vom September bis Dezember 2011 als Freiwilligenarbeiter im Ökodorf Sanan gearbeitet. Ich hatte dort die wohl lehrreichste und spannenste Zeit in meinem Leben. Nie zuvor war ich so weit und vor allem so lange weg von meinem "angestammten" Heim. Eine völlig neue Erfahrung für mich. (Amn.: Malte E. Kollenberg über mein Volontariat im Standard)

Ich hatte mich so gut adaptiert, und auch sprachlich dank meiner Umgebung (Danke Ockjin, danke an alle die in Sanan leben und sich die Mühe machten mit mir zu üben!) viel gelernt. Die Organisatorin der Projekte der IWO Korea (International Workcamp Organization) war nach ihrem Besuch in Sanan so begeistert, dass sie mich bei der Organisation für den kommenden Praktikanten-Posten vorschlug der im April frei werden sollte. Sie sprach mit mir und meinte dass es für einen Ausländer ansonsten schwierig ist bezahlte Arbeitserfahrung in Korea zu finden, und sie gerne mit mir zusammen arbeiten würde. Ich war mir Anfangs nicht sicher, sagte dann aber doch zu einem kleinen Bewerbungsgespräch zu. Es sah sehr gut aus.
Als ich wieder in Wien ankam, schickte ich weitere Unterlagen an die IWO, musste Ende Jänner aber leider erfahren, dass die Stelle doch nicht besetzt wird. Somit war mein Traum, eine weitere Erfahrung in Korea zusammeln, erstmal geplatzt.

Obwohl ich mir bereits wochenlang versuchte einzureden, dass es auch kein Problem wäre, würde es nicht klappen, so war ich letzten Endes doch sehr enttäuscht. Zu tief saßen meine in Korea gemachten Erinnerungen. Zu viel gab es noch zu lernen.

Genau in dieser Zeit war es ein guter Freund der mir gut zuredete, mir Mut machte und mir vor allem die Augen für andere Möglichkeiten öffnete. Dafür Danke ich ihm bis heute.

Ich begann im Februar 2012 Politikwissenschaft an der Universität Wien zu studieren und fand über das Internet eine Praktikumsstelle in einer nordkoreanischen Menschenrechtsorganisation die ihr Büro in Seoul hatte. Nach der Bewerbung und einem Skype interview bekam ich die Stelle. Eine Stelle in einem Themenfeld das mich unheimlich interessiert und mich bis heute von Tag zu Tag mehr in den Bann zieht: Nordkorea.

Der Plan stand von diesem Zeitpunkt an, den ich dann auch über Monate hinweg konsequent verfolgte. Ich wollte das unbedingt machen.

Und jetzt stand ich wieder hier. Die Einreise-Schalter hinter mir gelassen betrat ich die Wartehalle des Flughafen Incheon in welcher Dominik, der oben erwähnte gute Freund, bereits auf mich wartete. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt noch keine Ahnung, wie viel ich wieder lernen sollte.

Fortsetzung folgt....


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