Bin ich zu gut?

Bereits 4 mal habe ich jetzt den Koreanisch Kurs in Wien besucht. Trotz Vorkenntnissen habe ich mich für den Anfängerkurs entschieden, da ich schwer einschätzen konnte und kann, wie weit fortgeschritten die Kursteilnehmer dort sind.


Bei meiner letzten Unterrichtseinheit habe ich allerdings gemerkt, wieso es durchaus gut ist, dass ich Koreanisch praktisch noch einmal von Grund auf lerne,
vor Allem, als wir genauer über die koreanischen Höflichkeitsstufen gesprochen haben. Habe ich bisher fast ausschließlich die 4.te Sprachstufe verwendet, die durchaus höflich, aber in manchen Situationen (z.B. gegenüber Lehrern, älteren Menschen) nicht immer angebracht ist, so habe ich nun auch gelernt, die anderen gehobenen Höflichkeitsstufen (4+, 5, 5+) zu verwenden.
 

Die Unterschiede will ich an der Frage "Sind Sie Österreicher?" veranschaulichen.


4. Sprachstufe: 오스트리아 사람이에요
4+. Sprachstufe: 오스트리아 사람이세요?

5. Sprachstufe: 오스트리아 사람입니까?

5+. Sprachstufe: 오스트리아 사람이십니까?



Nehmen wir den Satz auseinander, so ergeben sich folgende Teile:


오스트리아 (oseuteuria) - Österreich
사람 (saram)- Person, Mensch
이다 (ita) - seien (Kopula-Verb) 

Es ändert sich also immer nur die Endung von "이다". 

Ich habe schon viel über die Höflichkeitsstufen und deren Wichtigkeit gelesen, aber erst jetzt ist mir bewusst, wie wichtig deren richtige Nutzung in Korea sein wird.
Am Ende der letzten Unterrichtseinheit, bat mich die Lehrerin zu ihr. Sie hatte bemerkt, dass ich im Unterricht nicht immer sonderlich gefordert wirke. Zugegeben, ich habe mich bis jetzt die meiste Zeit im Unterricht nicht sonderlich gefordert gefühlt, dennoch habe ich schon jetzt durch den Umgang mit einem Native Speaker Dinge (angefangen bei der Aussprache bis zur Grammatik) gelernt, die mir kein Buch und keine Homepage beibringen kann. Daher kann ich nur jedem empfehlen sich entweder einen Kurs (leider teuer), oder idealerweise nach einem Tandem-Partner umzusehen, um die Sprache direkt mit jemandem zu lernen, der sie auch richtig anwenden kann. Wichtig ist es nämlich vor allem nicht unbedingt alle Regeln der Sprache aus dem Lehrbuch auswendig zu können, sondern sie im Alltag richtig anwenden zu können.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

2014. Weiter?

Koreanisch spielend lernen - Es muss nicht immer teuer sein

Verkehrswahnsinn in Vilnius